Räume plastikfrei einrichten – Geht das?
Eine Sache vorab: Bereits vorhandene, gute Objekte wie Kissen, Teppiche oder Vorhänge aus Kunstfasern wegzuwerfen und durch Gegenstände aus anderen Materialien zu ersetzen, ist nicht wirklich nachhaltig. Neu kaufen bedeutet immer auch neue Ressourcen, mehr CO₂-Ausstoß, mehr Transportwege. Was aber jeder von uns tun kann, ist beim nächsten tatsächlich anstehenden Kauf auf langlebige Produkte aus Naturmaterialien und nachhaltiger Produktion zu setzen.
Es gibt auf viele Fragen beim Einrichten eurer Räume eine sehr gute Antwort:
Wollfilz – das Supermaterial
Wolle hat von Natur aus Eigenschaften, die manche Hightech-Materialien mit viel Chemikalieneinsatz zu imitieren versuchen. Das Geheimnis liegt im Aufbau der Wollfaser. Sie setzt sich aus mehreren Schichten zusammen: der Außenhülle und dem Faserstamm, der sich nochmals in einzelne Fibrillen teilt. Von denen es wiederum zwei Varianten mit unterschiedlichen Eigenschaften gibt. Jeder Baustein der Wollfaser ist für eine andere tolle Eigenschaft verantwortlich.
Wolle gilt als natürliche Hightech-Faser.
Zu den positiven Eigenschaften gehören:
- hohe Atmungsaktivität
- hoher natürlicher Flammpunkt
- hohe Knickfestigkeit der Wollfasern
- vollständig biologisch abbaubar
- temperaturausgleichend und isolierend
- hohe Faserelastizität
- hohe Wasseraufnahmefähigkeit und feuchteausgleichend
- hoher pH-Wert der Wollfasern
- keine elektrostatische Aufladung
- schmutzabweisend
- geruchsneutralisierend
Wir lieben Walkfilz aus Schurwolle
Filz aus Schafwolle ist großartig! Da braucht es keine Nanofasern, Teflon oder Plastikfasern, weder als Hülle noch als Füllung. Wir sind glücklich, dass wir als erste Filzmanufaktur beweisen konnten, dass altbekannte Polsterfüllungen nach wie vor zeitgemäß sind. Wir konnten einige Nachahmer finden. Das ist gut. Denn gemeinsam können wir mehr erreichen und beweisen, dass es auch ohne Schaumstoff und Co. geht.
Die natürlichen Eigenschaften der Wolle sind einfach von Natur aus unschlagbar. So kann Wolle Dank der verschiedenen enthaltenen Proteine Schadstoffe aus der Luft abbauen, gegen Kälte und Wärme isolieren oder sogar Gerüche neutralisieren. Giftige Zusätze wie Flammschutz, Weichmacher oder Teflon-Membranen, wie es bei Kunstfasern sehr häufig eingesetzt wird, sind bei unserem Filz überflüssig.
Leider gibt es auf dem »Filz«Markt ein unschönes Comeback: Filz aus Plastik.
Dieser ist weder gut für dich noch für die Umwelt. Durch Abrieb entsteht hier Mikroplastik, dass du dann über die Luft einatmest und dass über das Wasser und die Luft in die Umwelt gerät. Laut einer Studie sind das bis zu 5 g pro Woche – das entspricht einer PET-Flasche pro Monat.
20 Jahre dauert es laut NABU, bis eine Plastiktüte zerfällt, bei einer Getränkedose sind es 200, bei einer PET-Flasche sogar 450 Jahre. Der Plastikmüll kostet jedes Jahr bis zu 135.000 Meeressäuger und bis zu einer Million Vögel das Leben. Zur Herstellung von Plastik wird Erdöl benötigt, außerdem werden hunderte Millionen Tonnen CO₂ ausgestoßen. Gründe, auf Plastik zu verzichten, gibt es also genügend. Und es ist gar nicht so schwierig, nachhaltige Alternativen zu finden und so ein kleines bisschen zum Erhalt unseres Planeten beizutragen.
Wolle hingegen kompostiert sich auf nachhaltige Weise. So natürlich wie die Wolle auf dem Schaf wächst, so natürlich verschwindet die Wolle auch wieder im Kreislauf der Natur.
Daher achte immer darauf, aus welchem Rohstoff der Filz gefertigt wird, für deine Gesundheit und unsere Umwelt.
Was können wir tun?
Wir versuchen, so umweltverantwortlich wie möglich zu sein und die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. Bei uns wird bis in Kleinigkeiten hinein Upcycling betrieben, denn es macht uns diebische Freude, wenn wir Müll vermeiden können und mit viel Fantasie unsere begrenzten Ressourcen sinnvoll einsetzen. Da werden aus Resten gern mal kleine Produkte kreiert oder Verpackungen gezaubert.
Das kann jeder und es mach nicht nur Spaß, es gibt uns auch ein Gefühl der Zufriedenheit.
Eine kleine interne Anekdote: Gestern hatte unsere Jahrespraktikantin ihren letzten Arbeitstag bei uns, den wir mit einem sommerlichen Grillfest begangen haben. Zum Abschied haben wir von ihr eine »Resteglocke« als Dankeschön-Geschenk erhalten. Das hat uns sehr gefreut! Jetzt können wir sie auch real läuten, wenn wir es schaffen, ohne großen Verschnitt zu produzieren. Bis dato war es nur ein geflügeltes Wort in unserer Werkstatt. Danke Rhea!
Wir sehen uns jedoch täglich vielen Herausforderungen und Erwartungen gegenüber, um euch möglichst haltbare und umweltfreundliche Produkte anbieten zu können. Wir verwenden daher, wenn irgend möglich, bestehendes Verpackungsmaterial und ergänzen es mit Pappe und Papier. Sollte das nicht möglich sein, setzen wir Materialien aus recyceltem Kunststoff ein, um dein Lieblingsprodukt sicher vor Feuchtigkeit und Verschmutzung zu schützen und damit eine lange Nutzbarkeit sicherzustellen. So ist es auch bei uns immer ein Abwägen der Vor- und Nachteile der eingesetzten Mittel.
Aber an einer Stelle machen wir keine Kompromisse: Wenn irgend möglich, verzichten wir auf Plastik.
Auszug aus dem Factsheet-Mikroplastik des Umweltbundesamt 2024:
Mittlerweile wurde Mikroplastik weltweit in sämtlichen Umweltmedien nachgewiesen: in den Weltmeeren und Oberflächengewässern, in Tiefseesedimenten, in landwirtschaftlich genutzten Böden und in diversen Organismen. Auch Lebensmittel (Muscheln, Salz etc.) und Getränke können Mikroplastik enthalten. Als Konsequenz wurde es bereits im menschlichen Stuhl2 gefunden. Quelle:
https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/angebot/analytik/factsheet-mikroplastik_202003.pdf
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